Apollo-Werke Apolda

Mobbel

Die Firma benötigte dringend neues Kapital. Zwei Banken erklärten sich zur Hilfe bereit und aus „A. Ruppe & Sohn“ wurde 1908 eine Aktiengesellschaft mit Namen "Apollo AG". 


Um mehr zu verkaufen bastelte man an einem kostengünstigeren Modell, den „Mobbel“. Der „Mobbel“ war leicht und war mit einem Einzylinder Motor ausgestattet und kostete ca. 1.500 Mark in der Grundausstattung.

Trotzdem scheint der „Mobbel“ kein Erfolg geworden zu sein. Er wurde nur etwa zwei Jahre lang gebaut. Die noch recht umfangreichen Lagerbestände vernichtete ein Großbrand.


Der „Mobbel“ war ähnlich aufgebaut wie der „Piccolo-Zweizylinder“, wurde aber von einem Einzylindermotor mit einem Hubraum von 0,624 Liter und einer Höchstleistung von 5 PS angetrieben. Gekühlt wurde der „Mobbel“-Motor wieder von zwei Ventilatoren.

Einige konstruktive Details wirken heute kurios. Dazu gehört das Kerzen-Rücklicht mit einer Feder unter der Kerze. Diese Feder drückte die kürzer werdende Kerze nach oben und sorgte so dafür, dass die Kerzenflamme immer an derselben Stelle im Rücklicht blieb. Rücklicht mit Kerze und automatischer "Nachrückung" war damals der Stand der Technik - wenn hinten eine Beleuchtung dran war, dann diese.

Eine andere Kuriosität ist die ausfahrbare Stütze, die das Zurückrollen des Fahrzeuges am Berg verhindern sollte. Die Bergstütze war ein absolutes „Muss“ damals: Versucht mal, mit einer Lederkonus-Kupplung anzufahren - eine „Rutschen“ ist da praktisch nicht drin, selbst wenn gut mit Lebertran geschmiert. :-) Die Handbremse, damals meist auf die Kardanwelle wirkend, war nicht in der Lage, das Auto an einer steilen Steigung zu halten.

Die „Bergstütze“ war das meistgekaufte „Zubehör“ dazumal.